Community-Amigo Nick De Marco und seine Abenteuer mit der LC-A

Der in Großbritannien ansässige Fotograf und Anwalt Nick De Marco war mit der LC-A 120 und der LC-Wide in den Straßen Amsterdams unterwegs, um Fotos zu machen. Wir haben uns mit Nick getroffen und ihn zu seiner Liebe zur Film-Fotografie und seinen letzten analogen Projekten befragt.

Fotos von Nick De Marco

Kannst du uns ein bisschen über dich erzählen?

Ich bin Nick De Marco, ein Fotograf, Anwalt und Blogger aus Hackney, London. Vor vielen Jahren, in den Tagen von 16 mm Celluloid und VHS-Videos, war ich Film- und Foto-Redakteur. Heute bin ich Strafverteidiger mit Spezialisierung auf Sportrecht. Ich liebe meinen Job, aber auch die Freiheit, die mir diese selbstständige Beschäftigung gibt. Meine Freizeit verbringe ich damit, an Fotoprojekten zu arbeiten. Meine Leidenschaft zu Fotos treibt mich an, ich habe zu viele Ideen, zu viele Projekte und niemals genug Zeit!

Fotos von Nick De Marco

Was ist es, das du an Film liebst?

Ich habe Film genutzt, seit ich ein kleiner Junge war. In einem Badezimmer, das mein Papa in eine improvisierte Dunkelkammer umgebaut hat, habe ich gelernt, meine eigenen Abzüge zu machen. Ich habe viele digitale Kameras, wie meine Leica M, genutzt und tue es noch immer, doch bin ich in den letzten Jahren in großem Stil wieder auf Film zurück gekommen. Der Look, das Gefühl, der Prozess. Ich liebe die Farben von Filmen, bzw. den Kontrastumfang, wenn man Schwarz-/Weiß-Filme nutzt. Ebenso den Umstand, dass ich nicht ewig brauche, um die Bilder am Computer zu bearbeiten – der Look ist einfach da. Den Umstand, dass ich nicht auf die Rückseite der Kamera schauen kann, um zu prüfen, ob ich das gleiche Bild vier mal machen muss und die Aufregung meine Negative beim Labor abzuholen. Da Filme Geld kosten, bin ich umso sorgfältiger, wenn ich sie benutze. Dies bedeutet, dass ich eine höhere Trefferquote habe, als wenn ich digitale Bilder mache.

Fotos von Nick De Marco

Erzähl uns etwas über diese Fotos.

Letzten Dezember musste ich beruflich nach Amsterdam. Ich entschied mich dazu, ein paar Tage länger zu bleiben und nur die beiden Kameras, die ich gerade gekauft hatte, mitzunehmen — die Lomo LC-Wide und die Lomo LC-A 120 – um kreative Straßenaufnahmen zu machen. Ich sagte zu mir: “Keine digitalen, keine Leica, kein Schummeln.” Ich nahm die LC-W, um mehrfach belichtete Panoramaaufnahmen zu machen, von denen ich hoffte, sie würden die Geschichte meiner Reise erzählen, und die LC-A 120 für Fotos mit mehr Komposition und Textur. Die Resultate gefielen mir so gut, dass ich ein kleines Buch – lomodam (hier erhältlich) – daraus machte. Ich plane, von einigen große Abzüge zu machen, und hoffentlich bald eine Ausstellung in London zu veranstalten.

Fotos von Nick De Marco

Was magst du an den beiden Lomo-Kameras, die du für dieses Projekt benutzt hast?

Allgemein war ich von beiden Kameras begeistert. Ich nutze und sammle Kameras aller Art, und obwohl ich zuvor schon Spaß an der Holga hatte, habe ich Lomo-Kameras bis vor kurzem nicht ernst genommen. Die LC-W ist eine großartige Kompaktkamera mit genauer Belichtungsmessung und einem hervorragenden 17mm Super-Weitwinkel-Objektiv. Durch die Möglichkeit, dass man Mehrfachbelichtungen, Halbformat- und Panorama-Aufnahmen machen kann, werden sie zu einem spannendem, künstlerischen Werkzeug. Doch die LC-A 120 hat mich wirklich fertig gemacht. Ich liebe das Mittelformat und benutze sonst eine Rollei oder Mamiya 6. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Schärfe und Qualität, die ich mit der LC-A 120 erziele, diesen Kameras oft entspricht. Ich habe gerade erst einige Negative gescannt, die ich mit ihr zu Weihnachten in Italien gemacht habe, und die Farben und Klarheit sind unglaublich. Dennoch ist sie leicht, transportabel, einfach zu benutzen und hat das weitwinkligste Objektiv, das es für eine so kompakte 6×6-Kamera gibt. Ich liebe weite Winkel für Arbeiten auf der Straße und die LC-A 120 wird von nun an zu einem ständigen Begleiter auf solchen Ausflügen. Hätte ich etwas zu bemängeln, wäre es wohl, dass sie einem oft nicht die letzte von 12 Aufnahmen machen lässt. Aber auch, wenn sie mir nur 10 Aufnahmen gäbe, würde ich diese Kamera immer noch lieben.

Fotos von Nick De Marco

Hast du irgendetwas für 2016 geplant?

Hmmm, zu viel! Ich habe so viele Projekte zu beenden. Zu denen, die ich versprochen hatte, dieses Jahr fertig zu bekommen, gehören einige meiner Café City-Bücher (Fotoreisen durch mehrere Städte rund um die Welt, letztes Jahr mit meiner Hasselblad XPan auf Film aufgenommen, gespickt mit Berichten über meine Lieblings-Cafés dort) – voraussichtlich für Taipeh, Hong Kong und Mailand. Außerdem arbeite ich an einem Buch über die Architektur der Londoner U-Bahn und betreibe weiter meinen Rangefinder Chronicles Blog, wo ich Berichte und Fotos, die mit einigen meiner Lieblingskameras gemacht wurden, vorstelle. Ich sammle meist alte Film-Kameras. Im Moment hab ich so eine Phase mit 35mm Kompakt-Messsucherkameras, meist aus den 1970’ern. Ich mache dieses Jahr einen besonderen Trip nach Japan, auf den mich die LC-A 120 und die Hasselblad XPan begleiten werden. Und als ob das noch nicht genug wäre, habe ich gerade damit angefangen, mit ein paar alten Kameras auf Super-8-Film zu drehen, und möchte einen Schwarz-/Weiß-Kurzfilm über brutalistische Architektur in London machen.


Besucht Nick De Marcos Blog für weitere Informationen und folgt ihm auf twitter unter @nickdemarco_.

2016-03-05 #Menschen #lomoamigo
übersetzt von dopa

Mehr interessante Artikel