Pictorialismus: Die Kamera als Medium der Kunst

Der Pictorialismus war eine beliebte Foto-Stilrichtung unter Künstlern des späten 19. Jahrhundert. Und er war es auch, der die Kamera als Werkzeug in der Kunst etablierte. Hier ist die kurze Geschichte dieser faszinierenden Bewegung.

Ein Kampf um Kunst & Wissenschaft

Der Mann, verantwortlich für den Pictorialismus; Photogravüre von Henry Peach Robinson.

Der Begriff Pictorialismus stammt von dem englischen Fotografen Henry Peach Robinson, einem der Pioniere der Bewegung.

Vor der Erfindung der Fotografie, dokumentierten die Leute die Realität mit Zeichenkohle, Farben und Tinte. Dazu muss man wissen, dass die Kamera entwickelt wurde, um die Realität möglichst genau einzufangen. Dennoch fand nicht jedermann, sie solle nur zu diesem Zweck dienen. Laut der Encyclopedia Britannica sei die Kamera für Dokumentation und wissenschaftliche Bemühungen gedacht gewesen. Doch Künstler sahen einen anderen Nutzen, sahen den künstlerischen Wert dieser Erfindung. Von da an nutzten Künstler die Kamera als Medium, um sich selbst auszudrücken und eine exklusive Gemeinschaft zu bilden.

Die Imitation des Künstlers

Pictorialistische Werke von Henry Peach Robinsons aus dem 19. Jahrhundert.

Die Realität verändert sich mit jedem Künstler, da diese dazu neigen das abzuwandeln, was sie sehen. Die Realität ist dadurch anders als das was sie sehen.

Die Eigenschaften einer pictoralistischen Fotografie sind leicht zu erkennen. Laut Artsy tendieren sie dazu, selbst eher nach Gemälden auszusehen, als nach Fotos. Pictoralistische Bilder konzentrieren sich mehr auf das Motiv, dessen Schönheit und die Komposition; oft sind sie weich gezeichnet und getont. Im allgemeinen kreieren sie in ähnlicher Weise eine eigene Version der Realität, vergleicht man sie mit dem Original.

Pictorialismus in der zeitgenössischen Welt

Zeitgenössische Fotografie ist stark vom Pictorialismus beeinflusst.

Der Pictoralismus wird immer als jene Bewegung bekannt bleiben, die der modernen Fotografie Leben einflößte, verehrt als Aktion, die den Status der Kamera als legitimes Medium der bildenden Künste erhöhte. Die Fotografie wäre ohne diese Bewegung niemals eine Kunstform geworden. Dennoch starb die Bewegung langsam in den 1920’ern. Ihre Überreste können jedoch in den Fotos von beinahe jedem Fotografen, der stilisierte Bilder macht, gefunden werden.

Dieser Artikel ist von Ciel Hernandez.

2016-03-06 #lifestyle #geschichte #pictorialismus #fototechnik
übersetzt von dopa

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