LomoAmigo Marta Bevacqua fotografiert mit dem Petzval 58

Unser neuer LomoAmigo Marta Bevacqua hat vor kurzem mit dem New Petzval 58 Bokeh Control Art Objektiv herumexperimentiert. Mit uns sprach sie über ihre Erfahrungen dabei und teilte außerdem ein paar Petzval Tipps – seht euch hier ihr interessantes Interview an!

Name: Marta Bevacqua
Website: www.martabevacquaphotography.com
Instagram: martabevacqua
Behance: MartaBevacqua
Flickr: martabevacqua

Hallo Marta, erzähle uns doch ein bisschen was über dich und deine Leidenschaft für die Fotografie.

Hallo! :) Mein Name ist Marta, ich bin 26 Jahre alt und lebe in Paris, wo ich als Fotografin arbeite. Meine Leidenschaft für die Fotografie begann durch Zufall während meiner Schulzeit. Vor ein paar Jahren spielte ich online ein Fantasy-Rollenspiel und war auf der Suche nach einem Bild, das zu meinem Charakter passen würde. Dabei stöberte ich auf Seiten wie DeviantArt und Flickr. Auch nachdem ich mein Bild schon gefunden hatte hörte ich nicht auf tagtäglich auf diesen Seiten vorbei zu schauen, einfach nur aus Spaß, um neue großartige Bilder zu sehen. Der nächste Schritt war im Grunde vorprogrammiert: Ich wollte das auch ausprobieren. So begann ich mit einer kaputten Kompaktkamera, die sich nach jedem Bild von selbst wieder ausschaltete. Trotzdem ließ ich mich nicht entmutigen und hörte nicht auf. Der Ort, an dem ich aufwuchs, die ländliche Gegend um Rom herum, hat mich darin unterstützt immer wieder auf neue Ideen zu kommen und so nahm ich zunächst meine Schwester und mich selbst als Models. Nach der Schulzeit blieb die Fotografie eine Leidenschaft von mir und mit der Zeit wurde sie darüber hinaus zu meinem Job.

Woraus ziehst du deine Inspiration und wie wählst du deine Motive aus?

Ich lasse mich von fast allem inspirieren. Von der Natur (ein kleiner Wald, durch Bäume gefiltertes Licht, vom Regen nasse Blätter) und von der Welt (in dem ich kleine Details bemerke, während ich die Straße entlang laufe, Neonlichter bei Nacht, die Atmosphäre einer bestimmten Stadt). Selbst von Büchern (Ich war schon immer eine begeisterte Leserin.), Musik und Filmen! Und natürlich inspiriert mich auch die Arbeit anderer Künstler, denen ich folge und die ich sehr respektiere.

In den letzten Jahren habe ich immer mit Model Agenturen zusammengearbeitet, deshalb ist die Auswahl meiner Motive leichter als je zuvor. Wenn ich Gesichter brauche schicken mir die Agenturen Bücher unterschiedlicher Mädchen und ich wähle das Gesicht, das am besten zu der Idee hinter dem Shooting oder der Atmosphäre passt, die ich kreieren möchte. Darüber hinaus arbeite ich auch freiberuflich und mit Freunden, wenn sie mich inspirieren. Normalerweise mag ich zarte, verträumte, himmlische Schönheiten und einen Hauch Kindlichkeit im Gesicht. Am wichtigsten ist aber einfach, dass ich von ihrem Look inspiriert werde. Deshalb wähle ich meine Motive meistens aus dem Bauch heraus.

Gibt es einen Fotografen, der deinen Stil beeinflusst hat?

Auf jeden Fall! Sogar mehr als einen. Es wäre unmöglich, sie alle zu nennen; es haben mich mit der Zeit so viele beeinflusst. Mein Stil hat sich stark weiterentwickelt und ich habe mich in unzähligen Methoden und Typen der Fotografie ausprobiert.
Zu nennen wären hier zum Beispiel Paolo Roversi und Tim Walker. Ich liebe die Atmosphäre, die sie in der Lage sind zu kreieren. Die surrealen Geschichten, die sich hinter ihren Bildern verbergen und die pastelligen Farben, die sie einfangen lassen sie wie Gemälde erscheinen. Ich bin kontinuierlich inspiriert von ihnen. Es gab aber auch schon Momente, in denen ich mich von der Arbeit von Ellen Von Unwerth inspirieren lassen habe, von Steven Meisel, Michal Pudełka, Zhang Jingna, Billy Kidd, Kesler Tran und vielen anderen. Auch Avedon und andere fotografische Meister dürfen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Ich finde Inspiration in den Arbeiten so vieler Fotografen, aber auch in der von neuen Künstlern, die teilweise jünger sind als ich, so wie Kiki Xue, Mira Nedyalkova, Laura Makabresku, Oleg Oprisco, Marie Zucker, Lauren Withrow, Sonia Szostak, Sara Maute und vielen anderen.

Beschreibe dich selbst mit drei Adjektiven.
Verträumt. Zurückhaltend. Leicht ablenkbar.

Wie war dein erster Eindruck vom New Petzval 58 Bokeh Control Art Objektiv?

Nachdem du verstanden hast, wie du es zu verwenden hast erlaubt dir dieses Objektiv eine Menge verschiedener Fotografien zu kreieren. Es ist nicht ganz leicht zu bedienen, wenn man seine Effekte voll ausschöpfen will. Sobald ich es an meiner Kamera angebracht hatte bagann ich sofort damit zu experimentieren, es auf jede mögliche Art und Weise auszuprobieren. Ich muss sagen, dass ich es extrem interessant fand und dass es ein riesen Potenzial birgt, allerdings auch Schwierigkeiten in der Handhabung. Du kannst mit diesem Objektiv Kunst erschaffen und diese “wie digitalen” Gemälde kreieren. Es ist wundervoll.

Welche Kamera hast du mit dem New Petzval 58 verwendet?
Eine Canon 5D Mark II

Wie war es so mit diesem Objektiv zu fotografieren? Hast dir irgendetwas besonders herausgefordert?
Ich habe mich eigentlich ganz gut geschlagen, auch wenn ich vor ein paar Schwierigkeiten stand. Aber auch nur, weil ich es gewohnt bin sehr schnell zu fotografieren. Immer wenn ich etwas sehe, das ich mag werde ich ganz aufgeregt und kann es nicht abwarten es abzulichten. Ich kann das nicht kontrollieren und so erhöhe ich das Tempo; als ob ich sonst die perfekte Aufnahme verpassen könnte. Mit dem Petzval ist diese Geschwindigkeit nicht möglich. Der manuelle Fokus ist dafür nicht gemacht; es ist kein normaler Fokus. So musste ich mir einfach selbst immer wieder sagen, dass ich langsamer machen soll. Es war eine tolle Erfahrung die Art zu fotografieren einmal zu verändern. Ich habe mich einfach dem Rhythmus des Objektivs angepasst. Abgesehen davon habe ich eine Zeit lang gebraucht zu verstehen, wie ich das beste aus dem Petzval herausholen konnte. Ich habe mich an Portraits versucht, aber auch an anderen Motiven. Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen. Alles in allem denke ich, dass wenn ich die Fotos mit meinem gewöhnlichen 50mm Objektiv aufgenommen hätte wären bei weitem nicht diese Resultate dabei herausgekommen.

Welchen Aspekt mochtest du am meisten am New Petzval 58 Bokeh Control?

Die Funktion, mit der man das Bokeh kontrollieren kann. Normalerweise kannst du lediglich die Blende verändern. Mit diesem Objektiv ist es darüber hinaus möglich, das Bokeh zu verändern. Der Effekt verändert sich zusätzlich in Abhängigkeit vom Licht. Eine Hintergrundbeleuchtung, eine Szene in Chiarosucro, Weihnachtsbeleuchtung Bäume im Wald oder ein windiger Tag an der Seine; diese Szenen haben mir erlaubt die Veränderungen, die geschahen, wahrzunehmen. Ich denke, dass die beste Einstellung ein Bokeh mit wenig “Lebhaftigkeit” ist. Meiner Meinung nach ist der Effekt bereits ein wenig übertrieben, aber wenn du dazu in der Lage bist es behutsam einzusetzen kannst du Einzigartiges dabei herausholen.

Welchen Rat würdest du Leuten geben, die das New Petzval 58 Bokeh Control Objektiv das erste Mal verwenden?

Probiert euch einfach an allen Einstellungen einmal aus. Macht viele Testbilder, um zu sehen was ihr mögt und wie ihr das Objektiv am liebsten verwendet. Erst im Anschluss daran seid ihr dazu in der Lage etwas zu kreieren, was nur mit diesem Objektiv möglich ist. Kurz gesagt: Macht das beste draus und nehmt euch Zeit dafür. :)

Jetzt, das du das Objektiv bereits getestet hast, was würdest du noch gerne damit fotografieren?

Ich würde es definitiv noch in anderen Bereichen einsetzen. Gebäude oder Landschaften, vielleicht mit Leuten dabei. Das könnte seh interessant sein.

Hast du irgendwelche Projekte für 2016?

Ja, eine ganze Menge!!! :) ich werde nun in Frankreich von einem Agenten vertreten (Brice Pascal Suisse). Ich hoffe, dass mir das viele neue Erfahrungen einbringen wird. Des Weiteren steht eine Ausstellung in Paris an während des Frühlings. Abgesehen davon plane ich einige Reisen, neue Workshops und viele persönliche künstlerische Projekte.

geschrieben von bartolomo am 2016-02-06 in #Menschen #lomoamigo
übersetzt von annelena1108