Wir dürfen vorstellen: LomoAmigo dermanu

Frisch ins neue Jahr starten wir mit frischen neuen Interviews! Im Januar machen wir einen Abstecher nach Bremen und statten Manuel einen Besuch ab. Erfahrt mehr über unseren aktuellen Community LomoAmigo dermanu im Interview!

NAME: Manuel
STADT: Bremen
LAND: Deutschland
LOMOHOME: dermanu

Hi Manuel! Bitte erzähl uns doch zu Beginn etwas über dich.

Ich bin jetzt gerade 38 Jahre alt (Anm.: Stand 13.1.2015), arbeite hauptberuflich als Programmierer und habe mit meiner Lebensgefährtin einen gemeinsamen Sohn, der jetzt ungefähr 1,5 Jahre alt ist. Beide kann man mitunter auf meinen Fotos in meinem LomoHome sehen. Ich bin der mittlere von drei Brüdern. Der Jüngere studiert noch, der Ältere arbeitet im sozialen Bereich. In meiner Freizeit bin ich außerdem aktiver Tanzsportler und starte bei den lateinamerikanischen Tänzen in der Senioren C-Klasse.

Wie und wann bist du Lomograph geworden? Dein Username ist zum Glück recht selbsterklärend ;).

Ja, mein Username entspringt meiner Angewohnheit, wie ich mich in privaten Kreisen vorzustellen pflege. Ich sage dann immer: „Ich bin der Manuel.“ Und im Familienkreis und von sehr guten Freunden werde ich Manu genannt. Die Fotografie begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Leben. Meine Mutter hatte früher eine Zeit lang bei photo dose gearbeitet und war/ist selbst eine gute Fotografin. Sie hatte, soweit ich zurückdenken kann, immer eine Nikon Spiegelreflex. Außerdem hatten wir noch eine Minolta himatic E Kleinbildkamera und eine Minolta weathermatic, die auch wir Kinder benutzen durften (damals noch zu zweit, mein jüngerer Bruder ist ein Nachzügler). Als dann die ersten Digitalkameras kamen, war ich auch Feuer und Flamme (rückblickend etwas ironisch). Ich hatte dann eine zu Weihnachten bekommen, noch ohne Monitor und einem Speicher, der für 15 Bilder in VGA-Auflösung reichte. Die Kamera habe ich heute noch, aber leider sind meine Speicherkarten alle kaputt und die werden auch nicht mehr hergestellt. Kurz danach habe ich mir auch meine erste Polaroid gekauft. Die funktioniert auch heute noch tadellos. 2006 hatte ich zum ersten Mal den Begriff Lomography gelesen, in einem Zeitungsartikel. Ich fand es im Grunde faszinierend, aber erst 2008 sollte ich mir meine erste Toycam besorgen und Mitglied in der Community werden. Mein Start war eine Holga 120 GFN. Ich hatte mich bewusst für eine Glaslinse und den eingebauten Blitz ohne Farbfolien entschieden. Mein fotografisches Wissen damals war allerdings relativ bescheiden und der Zugang zu Filmen war einfach noch nicht so gut wie heute. Meine ersten Ergebnisse waren dann auch eher ernüchternd. Deswegen sollte es auch noch etwas dauern, bis ich richtig in Fahrt kam. Mittlerweile habe ich eine Sammlung von knapp 20-25 Kameras und über tausend Bilder in meinem LomoHome.

Du bist nicht nur ein aktiver Lomograph, sondern auch Autor, nicht wahr? Erzähl uns mehr über deine zweite Leidenschaft.

Eigentlich ist das Schreiben meine erste Leidenschaft. Auch das fing schon in meiner Schulzeit an, lag lange brach, und wurde dann 2006 wieder „reaktiviert“. Auslöser war die Internetseite von Andreas Eschbach, der dort viele Tipps für angehende Schreiber veröffentlicht hatte. Damals hatte ich sein Buch „Das Jesus-Video“ gelesen. Ich fing an, mich in Schreibforen zu tummeln und nahm an verschiedenen Wettbewerben für Kurzgeschichten teil. Meine erste Geschichte erschien als Teil der Anthologie „Darwins Schildkröte“ im Oktober 2008 im Fabylon-Verlag (leider vergriffen). Es folgten noch ein paar weitere Kurzgeschichten, die in Anthologien veröffentlicht wurden. Ein paar Mal durfte ich auch als Herausgeber mitarbeiten. Dabei schreibe ich hauptsächlich im Bereich SF und Fantasy. Neulich erst habe ich auch bei den Lomo LC-A 120 Story Rumbles mitgemacht. Das war zwar auf Englisch, aber demnächst werde ich diese Geschichten, ins Deutsche übersetzt und gründlich überarbeitet, als eBook herausbringen. Ein weiteres Manuskript für eine Dark Fantasy Serie liegt schon beim Lektor und weitere, sehr unterschiedliche Projekte sind bereits in Planung.

Dürfen wir dich um eine kleine Fotogalerie bitten? Was hast du im letzten Jahr so geknipst?

Ich habe letztes Jahr im Grunde noch viel mehr geknipst, aber da mein alter Rechner zusammengebrochen ist, habe ich viele Filme einfach nicht eingescannt. Ich bin dann dazu übergegangen, bei der Entwicklung gleich Scans auf CD mitzubestellen.

Was oder wer inspiriert dich zu deinen Aufnahmen? Gibt es Lomographen in der Community, die du besonders bewunderst?

Ich knipse ja ganz viel im privaten Bereich oder einfach „nebenher“. Da ist es schwierig, eine bestimmte Inspirationsquelle zu nennen, das ist dann eher Reportage-Fotografie. Wobei ich mir für meine Bildersprache schon aus sehr vielen Quellen meine Inspiration heraussuche. Auch mitunter aus Filmen. Es gibt Regisseure, die eine starke, individuelle Bildersprache haben. Stanley Kubrick, Roman Polanski, oder auch jüngere wie David Yates oder Joe Wright. Auch der Walter Mitty Film von Ben Stiller ist ein echtes Fest für Cinematographen und Fans guter Aufnahmen, eigentlich ein Muss für jeden Fotografen.
Mir fällt auch immer wieder auf, wie stark meine Bildersprache der meiner Mutter ähnelt. Ihre Aufnahmen sind wiederum eher inspiriert von der Malerei des frühen 20. Jahrhunderts. Wobei August Macke ihr absoluter Lieblingsmaler ist.

In der Community gibt es einige, die ich bewundere. Ganz zuvorderst muss ich da @marta1901 nennen, die wohl beste Portraitfotografin in der ganzen Community. Dichtauf gefolgt von @blueskyandhardrock. Beide machen wunderbar sensible Portraitserien. In Deutschland schafft das aber auch z.B. @pearlgirl77, die aber auch eine gute Allrounderin ist. Sie kann eigentlich alles fotografieren und es sieht gut aus. Dann wären da noch @marcel2cv und @andrejrusskovskij, die beide Meister der Lubitel 166+ sind. Ich benutze meine viel zu selten. @natalieerachel halte ich für ein großes Talent, leider hat sie lange keine neuen Bilder mehr eingestellt.

Wenn du als Kamera um den Hals einer deiner größten Idole hängen könntest, wer wäre das und was würdest du gemeinsam mit ihm / ihr fotografieren wollen?

Das wäre dann der leider viel zu früh verstorbene Michael Ende. Mit ihm eine Rundreise durch Phantasien, das wäre das Größte.

Mit welchen Kameras fotografierst du regelmäßig? Hast du eine Lieblingskamera?

Ich liebe nach wie vor den Look meiner Holga. Wenn man erstmal gelernt hat, mit ihr umzugehen, ist es eine tolle Kamera. In letzter Zeit benutze ich aber sehr häufig meine Lomo LC-A+. Ich hab sie erst ein knappes halbes Jahr (als Lomo LC-A+ Instant Cam gekauft), hab aber schon sehr viele Bilder mit ihr gemacht. Sie ist einfach fantastisch. Und meine Lubitel 166+ benutze ich eigentlich viel zu selten.

Gab es denn auch eine besondere Kamera, die du dir zu Weihnachten gegönnt hast?

Ja, gab es. Die 66/6 von Supersense. Eine Sofortbild-Lochkamera, basierend auf der von Impossible entwickelten FPU. Leider ist seitdem das Wetter hier in Norddeutschland gnadenlos schlecht. Aber sobald das Wetter wieder besser ist, geht’s los.

Was steht bei dir im neuen Jahr an? Ein paar Fotoprojekte vielleicht?

2015 wird für mich das Jahr der Pinholes. Zusätzlich zu der 66/6 habe ich auch noch die ILFORD OBSCURA neu, und eine Holga 120 Pinhole, die ich insbesondere zusammen mit meinem Holga Polaback ausprobieren möchte. Ich kann es auch kaum erwarten, dass der neue LomoChrome Turquoise geliefert wird. Ich liebe solche Filme. Außerdem plane ich zurzeit ein etwas längerfristiges Projekt, das sich mit der Holga an sich befasst. Das wird aber höchstwahrscheinlich nicht vor 2016 fertig sein.

Danke dir für das Interview!

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geschrieben von zonderbar am 2015-01-14 in #Menschen #amigo #community #lomoamigo #januar #community-amigo #top-lomograph #dermanu