10 analoge Fragen an Fotograf Gerrit Starczewski

Auch wenn Gerrit als professioneller Fotograf Projekte eher digital umsetzt, so ist er trotzdem bereits seit seiner Kindheit der analogen Leidenschaft verfallen. Seine Minolta x300 Pocketkamera darf in keiner Tasche fehlen! Im Interview erfahrt ihr, was ihn an der analogen Fotografie reizt, wie es zu der Kooperation mit Meissen Keramik kam & welche Projekte nach seinem bekannten Werk “Dancing Shoes” folgen.

Name: Gerrit Starczewski
Beruf: Künstlerischer Fotograf
Stadt: Voerde (Kreis Wesel)

© Gerrit Starczewski

1. Hi Gerrit! Bitte stell dich doch kurz unserer Community vor.

Ich bin Gerrit, 28 Jahre jung und habe als Kind begonnen zu fotografieren. Und nichts anderes tue ich heute auch. Nur mit dem Unterschied davon zu leben. Ich fotografiere das, was ich sehe. Ich fotografiere für mich. Mir ist es egal was andere von meinen Bildern halten. Wichtig ist, dass mir die eingefangenen Momente etwas geben. Wenn ich es dann schaffe, bei Betrachtern Emotionen hervorzurufen, im Kopfe zu bleiben, ist es etwas wunderbares.

2. Wie bist du zur Fotografie gekommen und warum fotografierst du noch analog?

Meine ersten Bilder habe ich im Ruhrstadion Bochum gemacht. Meine Mutter drückte mir eine Pocketkamera in die Hand. So entstanden meine ersten Schnappschüsse. Ich liebe es auf Dia zu fotografieren. Das hat mich schon als Kind fasziniert. Heute liebe ich es, einen vollen Film in eine Kiste zu legen mit ca 100 anderen Filmen. Alle sind unbeschriftet. Und Woche für Woche lasse ich dann 4-5 Filme entwickeln. Ich liebe den Überraschungseffekt. Es ist immer wieder wie Weihnachten, wenn man die Filme abholt. Manche Filme sind dann schon 2 Jahre alt. Andere wenige Wochen. Ich liebe das Minimalistische, das Echte, das Werthaltige. Und bei digitalen Bildern “Zu schnell geht einem langsam auf die Nerven”.

© Gerrit Starczewski

3. Welche fotografische Ausrüstung (Kameras, Filme, Zubehör) hast du meistens in deiner Tasche?

Minolta x300, eine Pocketkamera von Olympus. Kodakchrome 100 und Kodak 400cn.

4. Wer bzw. was sind deine Lieblingsmotive? Wo fühlst du dich am meisten inspiriert?

Ich inszeniere nicht. Ich liebe es natürlich gelebte Emotionen einzufangen. Sei es in der Fussball Fankruve, auf einem Konzert. Überall dort wo Menschen aus sich herausgehen.

5. Wenn du als Kamera um jemandes Hals hängen könntest, wer wäre dieser jemand und wo würdest du ihn fotografieren?

Bei kleinen Kindern oder Menschen mit Behinderung. Ich gaube, dass sie über eine ganz besondere Wahrnehmung verfügen.

6. Was war die seltsamste, lustigste oder unüblichste fotografische Begegnung, die du jemals hattest?

Dort gibt es zu viele Anekdote. Einige sind in meinem aktuellen Katalog niedergeschrieben der unter www.star-photo.de einsehbar ist.

7. Du hast vor einigen Jahren den bekannten Bildband „Dancing Shoes“ veröffentlicht, der das Schuhwerk berühmter Musiker zeigt. Erzähl uns mehr darüber!

Die Serie hat mir viele Türen geöffnet. Ich habe Musiker auf eine ganz andere Art und doch so nahe liegende Weise fotografiert. Die Schuhe von Oasis, Motörhead, Jay-Z. Pete Doherty. Die Serie wurde weltweit ausgestellt. Die Schuhe als Basis und Wundpunkt des Pop.

Alison Mosshart, The Kills, © Gerrit Starczewski
Zoot Woman, © Gerrit Starczewski

8. Germeinsam mit Meissen Keramik hast du diese Bilder sowie ein Fußballprojekt auf Foto-Fliesen verewigt. Wie kam es dazu?

Der Geschäftsführer von Meissen Keramik und ich teilen die Leidenschaft für den VFL Bochum. Zudem kommen wir beide aus Hamminkeln und begegnen uns jedes Jahr auf dem Haldern Pop Festival. Dort reifte die Idee mit besonderen Bildern mal etwas extravagantes zu machen.

© Gerrit Starczewski

9. Gibt es bereits neue Projekte an denen du arbeitest?

Aktuell ist ein großer Bildband erschienen mit meinen besten Fussballbildern. “DER KNIPSER”, 284 Seiten dick. Im Sommer erscheint das neue Buch der “DANCING SHOES” und die ARD dreht einen 30-minütigen Film über mich und mein Kunstprojekt “nakedHEART”, bei denen ich aus nackten Menschen Herzen fotografiere.

10. Zu guter Letzt, verrate uns einen Trick, der immer zu einem großartigen Foto führt.

Ein Bild besticht immer aus der Wahrnehmung, dem Moment und auch aus der Empathie heraus. Die tollsten Bilder sind diese, wenn man Momente für sich einfängt. Und nicht mit der Absicht anderen gefallen zu müssen, viele Likes auf Facebook zu bekommen. Drücke deine Seele in Bildern aus.

Vielen Dank für das Interview!

Erfahrt mehr über Gerrit auf seiner Webseite und zeigt ihm sowie uns eure schönsten analogen Fußball Emotionen bei unserem aktuellen Wettbewerb gemeinsam mit Meissen Keramik und Lifesmyle!

geschrieben von zonderbar am 2014-06-19 in #lifestyle #interview #fotograf #meissen #gerrit-starczewski #dancing-shoes #fotofliesen #naked-heart #der-knipser

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