Berning Robot Star: Klein aber fein

Sie ist eine kleine, kompakte Kleinbildkamera aus Deutschland, die seit den Jahren des Wirtschaftswunders, 55 quadratische Bilder (24×24mm) auf 35mm Film bringt. Dank ihres Federwerks schießt sie so schnell, wie du den Auslöser drücken kannst. Ließ weiter und lerne die Robot Star kennen!

Die Robot Star ist eine Kamera der Düsseldorfer Firma Berning, die ab 1952 verkauft wurde. Besonderheit der Robot-Kameras ist ein Federwerk, das zunächst aufgezogen wird und dann 24 Aufnahmen am Stück, also ohne Spannen, erlaubt. Ein tolles Feature, in das ich mich sofort verliebte.

Die kleine, voll mechanische Kleinbildkamera nutzt dafür Kleinbildfilm und macht quadratische Bilder im Format 24×24mm, genauso wie die Diana Mini. Das Objektivgewinde erlaubt den Wechsel des Objektivs. Zur Auswahl stehen:

  • f/1,9 40mm Xenor
  • f/2.8 37,5mm Xenar
  • f/3.5 38mm Radionar
  • f/3.5 75mm Teleobjektiv

Den Blick durch den Sucher kann man auf zwei unterschiedliche Arten riskieren. Wie man es erwarten würde von hinten, aber auch von der Seite, bzw. von oben, wenn man die Kamera um 90° dreht. Ein kleiner Spiegel erlaubt es, das Objekt wie bei einer TLR von oben oder von der Seite anzuvisieren, wie es die Bedienungsanleitung vorschlägt.

Die Verschlusszeiten lassen sich am Drehknopf auf der Vorderseite stufenweise zwischen 1/500 und 1/2 Sekunde wählen. Es gibt auch einen Bulb-Modus. Für Aufnahmen in der Nacht kann per Kabel (X/M-Sync) an der Vorderseite ein Blitz angeschlossen und auf den Coldshoe aufgesteckt werden.

Das Gehäuse der Kamera scheint für die Ewigkeit gemacht zu sein, so solide erscheint einem die Star, wenn man sie in der Hand hält. Stativgewinde und Anschlussmöglichkeit für einen Kabelauslöser erlauben die Nutzung für Langzeitbelichtungen, auch wenn die kleine Kamera auf den meisten Stativen etwas verloren wirken dürfte. Der belichtete Film wird in der Kamera in eine separate Patrone geschoben, so dass (falls weitere Patronen vorhanden sind) schnell und ohne Verluste der noch nicht volle Film gewechselt werden. Komplett belichtet lässt er sich aber auch komplett zurückspulen, wenn man den Rückspulknopf neben dem Coldshoe herauszieht.

Eigentlich ist alles, was der Robot Star zur perfekten Kamera fehlt, eine Belichtungsautomatik. Ich war leider beim ersten Film etwas übereifrig und hab Blende und Belichtungszeit nur grob, dazu auch noch sehr schlecht, geschätzt. Daher präsentiere ich euch nur einige wenige Bilder des ersten Films:

Von: dopa

Bilder aus meinem Album Resurrection of a Star

Die Robot Star ist eine nette kleine Begleiterin, die sich für alle Situationen eignet, in denen man mehrere Bilder in Folge machen möchte. So handlich sie ist, hat sie doch ein paar entscheidende Nachteile: Abgesehen davon, dass der Mechanismus ziemlich laut ist, machen sie das Federwerk im Inneren und ihre solide, den Dekaden trotzende Bauart mit fast 800g (mehr als das 5-fache einer Diana F+) zu einem ganz schönen Schwergewicht, so dass man fast fürchten muss, Schlagseite zu bekommen, trägt man sie mal in der Jackentasche. Dennoch: Die Robot Star ist eine tolle Kamera! Wenn du sie mal zu einem vernünftigen Preis (<100€) in die Hände bekommst, empfehle ich zuzuschlagen!

geschrieben von dopa am 2014-03-02 in #Ausrüstung #35mm #review #robot #star #duesseldorf #kleinbildkamera #kompaktkamera #berning

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