Bauchklang schiesst aus der Hüfte - LomoAmigos

Die Vokalkünstler aus Österreich tourten durch Indien. Im Gepäck fetten Sound und jede Menge lomographisches Gerät.

  • Andreas Fraenzl: Lead Vocals / Sounds
  • Alexander Böck: Bass
  • Gerald Huber: Human Beatbox / Sounds
  • Bina: Mouthpercussion / Human Beatbox / Sounds
  • Philipp Sageder: Sounds / Backing Vocals
  • Mathias Schweger: Bandmanager

Bauchklang biegen Bombay. Okay, sagen wir’s auf herkömmliche Art: Sie rocken, bezwingen und erobern diese
Stadt. Nur mit ihren Stimmen. Und einer gehörigen Portion Charme, Diplomatie, Kommunikationsfreude und vier lomographischen Kameras im Gepäck. An zwei von drei Abenden stehen mit dem Tabla-Maestro Ustad Zakir Hussain und dem Percussionisten Taufiq Qureshi plötzlich zwei örtliche Superstars in einer Reihe mit Andreas Fränzl, Alex Böck, Gerald Huber, Christian Birawsky und Philipp Sageder auf einer Bühne. Generell schwankt das Publikum, das wenig bis nicht mit Beatboxing und Mouth Percussion, dem Instrumentarium des „Vocal Groove Projects“ Bauchklang vertraut ist, zwischen starrer Faszination und begeisterten Anfeuerungsrufen. Hier agieren Sampling- Apparate aus Fleisch und Blut. Schnöde Genre-Schubladen wie Ragga, HipHop, Drum’n’Bass, Dub, Electronica und World Music scheinen hier niemanden zu interessieren. Die pure Energie, hemmungslose Vitalität und kopfhautmassierende Vibrationsmächtigkeit des Quintetts allerdings schon. Das sieht man auch auf den Lubitel 166+, Fisheye II, Colorsplash und LC-A+ Bildern die die Band aus Indien mitgebracht hat.

Lomography zu Gast beim Jour Fixe von Bauchklang

Mit dabei waren außer Bandmanager Matthias Schweger, der sich ebenfalls lomographisch betätigt hatte, Andreas Fraenzl (Lead vocals), Gerald Huber (Human Beatbox), Alex Boeck (Bass) und Philipp Sageder (Vocal Sounds). Lomographische Grüsse in Form wunderbarer Lubitel Mittelformatbilder ließ hingegen Gerald Huber (Human Beatbox / Sounds) ausrichten.
Beim gemeinsamen Ansehen der gespannt erwarteten Lomographien war genug Zeit für ein paar Fragen an die Vokalakrobaten:

Wie lange seid ihr schon am Lomographieren?
Ich hatte schon vor 10 Jahren eine Lomo. Habe die dann aber irgendwo einmal verloren und bin jetzt durch Lomography wieder aufs analoge fotografieren gestoßen. (Andreas Fraenzl)

Was verbindet Bauchklang mit Lomography?
Ich finde es ist eine Bereicherung für die Bauchklangwelt. Das analoge Fotografieren passt einfach gut zu unserem analogen Ansatz. Die verschwommene Bildwelt hat eine besondere Stärke, bereichernd für uns, anders als Digitalfotos – die Bilder strahlen anders, das hat einfach eine ganz andere Qualität! (Andreas Fraenzl)

Wohin habt ihr die Lomos bisher auf Reisen mitgenommen?
Seit Juli sind die Kameras weit gereist – Sie waren mit auf der 5 Städte-Tour durch Indien, danach aber auch in Österreich und der Slowakei mit uns unterwegs.

Konntet ihr in Indien spezielle Erfahrungen beim Lomographieren machen?
Viele Leute fragten was das für ein seltsames Teil ist. Wieso hast du so was? Analog? In Indien gibt’s Filme, viel billiger als bei uns – trotzdem knipsen alle Digital! (Andreas Fraenzl)

In manchen Regionen wollten sich die Frauen gar nicht ablichten lassen – sind teilweise sogar weggelaufen, auch wenn man gefragt hat ob man ein Bild machen darf. (Philipp Sageder) – Also ich hatte da nicht so ein Problem (Andreas Fraenzl)

Es ist komisch, weil man den Leuten nicht die Bilder zeigen kann. Dafür erklärt man vielleicht kurz die Kamera, zeigt sie her und erntet schließlich erstaunte, wohlwollende Reaktionen. (Alex Boeck)

Habt ihr die 10 Goldenen Regeln befolgt?
Regeln? Wir gestehen die nicht einmal gelesen zu haben.

Wer hat denn eigentlich mit welcher Kamera fotografiert?
Das war ganz unterschiedlich. Am meisten die Runde gemacht hat die Colorsplash. Bina hat sich die Lubitel geschnappt, Philipp hat im Moment die Fisheye II und ich teste derzeit die LC-A+ (Andreas Fraenzl)

Was hat euch beim Lomographieren am besten gefallen?
Der Gegensatz zum digitalen Wahnsinn ist super. Die Bilder erst nach einiger Zeit zu sehen ist spannend und schon nach kurzem sind wir alle aufs analoge Knipsen hereingekippt. (Andreas Fraenzl)

Das Tolle ist, dass man mit der Colorsplash im Publikum Emotionen einfangen kann, die man sonst schlicht nicht aufs Bild bekommt. Aus der Hüfte geschossen hat man sein Bild bevor die Leute mitbekommen was passiert. Außerdem fällt man damit auf – da sprechen einem Leute an weil sie im ersten Moment gar nicht erkennen was das ist – eine Videokamera, eine Spritzpistole?! (Matthias Schweger)

Der extreme Spaß beim Shooten. Ich hab mir auch gerade angewöhnt mit der Fisheye ohne Sucher zu fotografieren. Da kann man super nahe rangehen. (Philipp Sageder)

Was würdet ihr anderen Lomographen auf jeden Fall raten? Teilt eure Lomographische Weisheit!
Mann sollte auf jeden Fall, zumindest optisch, eine Zustimmung von der Person die man knipsen möchte abwarten. Oder kurz „nachfragen“, auch wenn es nur ein fragender Blick ist, ob es ok ist ein Bild zu machen. Aber vielleicht ist das auch ein bisschen zu weich und man sollte beim Lomographieren härter rangehen!? (Alex Boeck)

Ihr habt ja eine Lubitel 166+, eine LC-A+, eine Colorsplash und eine Fisheye II ausprobiert – Welche ist eure Lieblingslomo?
Jetzt wo wir die Bilder sehen sind die Lubitel Aufnahmen schon am beeindruckendsten. Aber Bina, der schon Fotoerfahrung hat, hat sich eingehend mit der Lubitel beschäftigt und auf diverse Ausflüge mitgenommen. (Alex Boeck)

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Album Live In Mumbay

geschrieben von somapic am 2009-09-21 in #Menschen #lubitel-166 #colorsplash #lc-a #mumbai #fisheye-ii #live-at-mumbai #mouth-percussion #lomoamigos #indien #lomoamigo #bauchklang #beatbox

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