DIY: Eine Pinhole-Kamera aus einer Streichholzschachtel

Bald ist wieder der Internationale Pinhole-Tag. Das klingt doch nach einem guten Grund, eine eigene Pinhole-Kamera zu bauen, richtig? Hier ist ein schnelles Tutorial, wie du dir einfach eine Pinhole-Kamera ohne besonderes Material basteln kannst.

Materialien:

  • Streichholzschachtel
  • Isolierband
  • unbelichteter Film
  • leere Patrone (frag am besten im Labor deiner Gegend)
  • ein Stück dünnes Metall (am besten von einer Getränkedose)
  • Nagelbohrer/Nadel/Nagel
  • Schere
  • Schlüssel (oder etwas ähnliches, mit dem du den Film vorspulen kannst)
  • Karton

Ich habe ein paar Stunden gebraucht, um diese Kamera zu basteln, es ist also nicht wirklich viel Arbeit. Wenn du zuerst den Artikel liest und dann mit deiner Kamera beginnst, dann bin ich mir sicher, dass du nicht viel Ärger damit hast. Wenn du fragen hast oder so, dann zögere nicht und schick mir eine Nachricht!

Und so funktioniert es:

Nimm die innere Schachtel und zeichne die Diagonalen ein, um den Mittelpunkt zu erhalten. Miss den belichteten Bereich eines üblichen Negatives. Schneide ein Quadrat aus. Du kannst natürlich ein Format deiner Wahl benutzen. Ich möchte mit meiner Pinhole auch die Perforationslöcher belichten, deshalb ist mein Quadrat größer.

Nimm die äußere Schachtel und zeichne die Diagonalen ein, um den Mittelpunkt zu finden. Zeichne ein 6×6mm großes Quadrat und schneide es aus (für mein Format).

Schneide ein Stück Metall aus der Getränkedose, etwa 15×15mm groß. Mache ein sehr sehr kleines Loch, etwa 0,2mm, in die Mitte. Ich habe es mit einem Nagelbohrer gemacht, aber du kannst es mit einer Nadel stechen oder einen Nagel anschlagen, so dass du er ein kleines Loch sticht. Letzteres ist sogar besser, weil das Loch kleiner ist. Denk daran, je kleiner das Loch, desto schärfer die Bilder!

Klebe das Metallstück in das 6×6mm Quadrat der Streichholzschachtel. Achte darauf, dass sich das 0,2mm Loch in dem ausgeschnittenen Quadrat befindet, sonst funktioniert deine Kamera nicht.

Schneide nun aus dem Karton ein kleines Quadrat. Schneide in den Karton ein weiteres Quadrat, so dass du nun eine Art Rahmen hast und klebe das vor deine Kamera. Das ist die Halterung für den Verschluss, daher muss sich das Loch des Quadrats vor dem Pinhole befinden. Klebe das Kartonstück an den Rändern fest, aber lasse es oben offen. Hier kommt ein weiteres Stück Karton hinein, dass sich herausziehen und hineinschieben lässt – der eigentliche Verschluss. Klebe etwas schwarzes Isolierband an die Innenseite deines Verschlusses, so dass der Film nicht unabsichtlich belichtet wird.

Nimm nun den unbelichteten Film und die leere Patrone. Befestige beide Patronen an den Seiten der Schachtel, so dass das Negativ durch die Schachtel laufen kann. (Vielleicht solltest du am Rand der inneren Schachtel Löcher machen und den Film durch diese Schlitze laufen lassen. Denke daran, die Kanten abzukleben, damit dein Film nicht zerkratzt!) Klebe erst eine Patrone mit Isolierband fest. Lege dann die innere Schachtel in den Rest der Streichholzschachtel. Klebe nun auch die leere Patrone an der anderen Seite fest. Klebe den neuen Film am besten an einem Stück alten Film fest, der noch aus der leeren Patrone schaut oder öffne sie mit einem Flaschenöffner und befestige den neuen Film an der Spule. Spule nun den Film etwas vor, um zu sehen, ob der Mechanismus funktioniert.

Wenn du damit fertig bist, musst du die ganze Kamera abkleben, um Light Leaks zu vermeiden (das Pinhole natürlich nicht!). Spare nicht am Klebeband, kein Licht darf in die Kamera, außer durch das Pinhole. Klebe die Seiten am besten ab, denn hier, wo die Negative rein und rausgehen, ist das Risiko für Light Leaks am höchsten.

Damit ist deine Pinhole-Kamera fertig!

Einige Tipps:

  • Vermeide Lichtreflexionen. Klebe hierzu schwarzes Isolierband in die Streichholzschachtel. Ich bin mir nicht sicher, ob das klappt, aber das wird die Kamera nicht schlechter machen.
  • Zeichne einen Pfeil auf die Kamera, damit du weißt, in welche Richtung du den Film spulen musst.
  • Spule den Film mit einem Schlüssel, einer Haarspange oder dem Metallstück, mit dem man eine Getränkedose öffnet, vor.
  • Berechne die Verschlusszeit und mehr auf dieser Seite.
  • Wenn der Film sich selbst zurückdreht, kannst du das so verhindern: Nimm ein Stück Toilettenpapier und klebe das oben an die leere Patrone.
  • Eine 360°-Drehung ist genug, um zum nächsten Bild vorzuspulen. Ich habe immer dreimal 360° gedreht und hatte nur 12 Belichtungen auf einem 36er Film.

Meine Ergebnisse:

Ich würde mich freuen, eure Kameras und eure Bilder von der Kamera zu sehen. Also schickt mir eure Ergebnisse, das würde mich glücklich machen!

geschrieben von bbthom am 2013-03-04 in #Ausrüstung #Anleitungen #diy #pinhole #tutorial #tipster #anleitung #selbstgemacht #kamera #lochkamera #basteln #lochbild #luciferdoosje #pinhole-kamera #pinhole-tipster

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